Jörg Zittlau wurde 1960 in Düsseldorf geboren, wo er später auch studierte: Philosophie, Biologie, Soziologie und Sport. Sein eigentlicher Fokus lag jedoch auf dem Herausgeben einer satirischen Zeitschrift, die für Irritationen beim Hochschulpersonal sorgte. Aber dort fand man eine elegante Lösung für das Problem: 1990 verlieh man dem unbequemen Studenten - für eine Dissertation zum österreichischen Philosophen Otto Weininger - den Dr.phil. Fortan wurde er an der Uni nicht mehr gesehen.
Zittlau lehrte und forschte sechs Jahre an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, NRW. Er beobachtete beispielsweise, wie lange die Mitarbeiter einer Behörde für den Verzehr eines Kantinen-Menüs brauchten. Die Antwort: Durchschnittlich acht Minuten, einige Männer schafften es sogar in fünf. Die Geschichte vom trägen Beamten ist also nur eine böswillige Legende.
Vom Elfenbeinturm ins Dorf
Der junge Dozent erkannte, dass Wissenschaft durchaus ein breites Publikum ansprechen kann, sofern sie spannend, alltagsnah und witzig genug präsentiert wird. 1991 zog er als freier Journalist und Autor in ein mittelfränkisches Dorf, wo er mit einem Holzofen gegen die Winterkälte ankämpfte. Von dort ging es über Fürth weiter nach Bremen. Dabei entstanden rund 60 Bücher. Ihre Themen reichen von Philosophie (Buddha für Manager) über Zoologie (Warum Robben kein Blau sehen und Elche ins Altersheim gehen) und Ernährung (Frauen essen anders - Männer auch) bis zur alternativen Freizeitgestaltung (Wer braucht denn noch Sex?). Insgesamt wurden Zittlaus Werke in 20 Sprachen übersetzt.
Er schreibt außerdem für Zeitungen und Zeitschriften wie Psychologie heute, Welt und Tagesspiegel. In der Freien Presse beantwortet er als "Onkel Max" die Fragen wissbegieriger Leser, wie etwa "Kann der Kuckuck notfalls auch selbst seine Eier ausbrüten?" (Nein, dazu fehlt ihm das Knowhow). Seit 2022 stellt er dort Persönlichkeiten der Philosophiegeschichte vor, unter dem Titel "Das Philosophen-Einmaleins".
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